Zelkinger Teich

Der Zelkinger Teich im Bereich des ehemaligen Sandabbaues der Quarzwerke AG hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem der ökologisch bedeutendsten Stillgewässer im gesamten Mostviertel entwickelt (? Naturschutzkonzept), steht derzeit wegen Untätigkeit der Naturschutzbehörden aber vor dem völligen Niedergang durch anhaltende Verlandungsprozesse im Zuge natürlicher Sukzession.

Langjährige und intensive Bemühungen der Forschungsmeinschaft LANIUS (z. B. Pflegeinsatz im Jahr 2013) dieses Naturschutz-Kleinod im Bezirk Melk zu retten, haben sich damit als erfolglos erwiesen. Weder eine Wasserzufuhr aus dem Wald-Einzugsgebiet (mangels Schüttung) noch eine jährliche künstliche Wasserzufuhr durch Grund- oder Flusswasser (z.B. im Frühjahr bei höherer Wasserführung der Melk) zwecks Dotierung konnten umgesetzt werden. Auch eine Baggerung von kleinen Überlebenstümpeln für die Not leidenden Amphibien wurde seitens des Geschäftsführers der Quarzwerke AG abgelehnt. Daher ist der Hauptgrund für das Scheitern auch in der Verweigerungshaltung der Geschäftsleitung dieses Betriebes zu sehen, die keinerlei Ambitionen hat, dieses wertvolle Feuchtbiotop zu erhalten.

Die vor einigen Jahren illegal eingesetzten Karpfen, die wegen anhaltender Trockenheit zunehmend bedroht waren, wurden im Vorjahr durch eine seitens der Naturschutzbehörde veranlasste Rettungsaktion großteils abgefischt und in andere Gewässer verbracht. Tausende Individuen von Kammmolchen, anderer Amphibienarten und Libellen, die den überregionalen Naturschutzwert des Gebietes ausgemacht haben, dürften jetzt aber mit Duldung der Bezirksnaturschutzbehörde und wegen des Desinteresses des Eigentümers dem Tode geweiht sein. Ein Sittenbild des Naturschutzes in Niederösterreich ist auch der Umstand, dass sowohl die Naturschutzabteilung des Landes, als auch die Landes-Umweltanwaltschaft zu all dem schweigt.

Lanius-Projektteam:

Erhard Kraus, Wolfgang Schweighofer, Georg Fürnweger

GÜPL Völtendorf

Kurzbeschreibung:

Das ehemalige militärische Panzerübungsgelände bei St.Pölten ist ein Naturjuwel in unmittelbarer Nähe der Landeshauptstadt St.Pölten. Mit 200 ha weist es eine Fülle von unterschiedlichen Lebensräumen auf, wobei das Kernstück eine 30 ha große Brache  darstellt, welche mit hunderten von den Kettenfahrzeugen geschaffenen Tümpel übersät ist.

Die FG LANIUS ist seit den späten 90er Jahren am GÜPL faunistisch und floristisch tätig. So wurde in den Jahren 2001 – 2002 eine Biotoperhebung durchgeführt, der viele weitere Erhebungen folgten. Seit über 10 Jahren kämpft die FG LANIUS gegen den Bau der Schnellstraße S34 und bringt sich kritisch mit naturschutzfachlichem Detailwissen in die Planungen und Prüfungen dieses Bauvorhabens ein.

Für die Stadt St.Pölten, seit 2019 Grundeigentümerin des Areals, ist die FG LANIUS seit 20 Jahren Ansprechpartner für Nutzungs- und Schutzkonzepte   --> Faktenlage zum GÜPL

Schutzstatus:

Zahlreiche Schutzgüter gemäß FFH Anhang II und IV, sowie nationaler Richtlinien
--> Übersicht Schutzgüter

Durchgeführte Projekte und Publikationen:

2001 – 2002     Biotoperhebung
2006                Nutzungskonzept
2008                Erhebung Gelbbauchunke und Laubfrosch
2013                Tümpel- und Röhrichtkartierung
2014                Kammmolch Erhebung
2015                Bodenkundlicher Bericht
2015                Erhaltungszustand
2016                Fledermauserhebung
2020                Wälder am GÜPL Völtendorf

Stellungnahmen und Anträge an die Stadt St.Pölten und das Land NÖ:

2006                NDM Antrag St.Pölten
2010                Beschwerde an NÖ Naturschutzabteilung wegen Umwidmung
2011                NDM Antrag St.Pölten
2012                NDM Antrag St.Pölten
2013                Fachgutachterliche Stellungnahme zum Antwortschreiben des Amts der
                       Niederösterreichischen Landesregierung
2015                Stellungnahme zum Fachgutachten
2019                Angebot zur Fachexpertise
2024               Stellungnahme ÖAMTC Stützpunkt GÜPL Völtendorf
2025               Stellungnahme zu den Schlägerungen GÜPL Ost

Stellungnahmen und Beschwerden zum S34 Schnellstraßen Projekt:

2009    Stellungnahme zum Umweltbericht der ASFINAG
2015    Schreiben an die Bundesminister
2017    Einwendungen zum Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren „S 34 Traisental Schnellstraße“
2017    Einwendungen zum Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren „L5181, Spange Wörth“
2018    Schreiben an das Umwelt – und Verkehrsministerium
2019    Stellungnahmen zum Umweltverträglichkeitsgutachten „S 34 Traisental Schnellstraße“
2019    Stellungnahmen zum Umweltverträglichkeitsgutachten “ L5181, Spange Wörth „
2019    Beschwerde der FG LANIUS zum Umweltverträglichkeitsbescheid „S 34 Traisental Schnellstraße“
2019    Beschwerde der FG LANIUS zum Umweltverträglichkeitsbescheid „Spange Wörth“
2019    Gutachten Wachtelkönig
2019    Beweismittel Wachtelkönig und Fundpunkte Wachtelkönig

Bescheid zum S34 Schnellstraßen Projekt:

2021    Bescheid S 34 Traisental Schnellstraße, Abschnitt St. Pölten/Hafing (B1) - Knoten St. Pölten/West (A1) - Wilhelmsburg Nord (B20)

Presseberichte:

2006
2011
2012
2013
2014
2015
2016-2019

LANIUS-Projektteam:

Markus Braun, Thomas Hochebner, Erhard Kraus, Hannes Seehofer, Wolfgang Schweighofer, David Ramler, Klaus Teichmann

Stand: 20.04.2020