Kurzbeschreibung:
Der Huchen (Hucho hucho) ist ein in Europa endemischer, großwüchsiger Salmonide, der im Europaschutzgebiet NÖ Alpenvorlandflüsse an Pielach, Melk, Mank, Ybbs und Donau eines der wichtigsten Vorkommen in Österreich hat. Deshalb hat die Forschungsgemeinschaft LANIUS beschlossen dieser Fischart besonders an Melk und Mank, den zwei kleineren und durch frühere Regulierungen und sommerliche Temperaturerhöhung (Klimawandel) stark betroffenen Huchenflüssen besondere Beachtung zu schenken. Schutz- und Fördermaßnahmen sollen auf den Weg gebracht, die Zusammenarbeit mit den Fischereibewirtschaftern und Fischerei-Organisationen zugunsten des Huchenschutzes soll verbessert werden.
Schutzstatus des Huchen:
FFH Anhang II und IV
Erhaltungszustand laut Art. 17 Bericht 2007-2012: schlecht (U2)
Rote Liste (NÖ): Vom Aussterben bedroht (Mikschi & Wolfram-Wais 1999)
Wichtige Schutzmaßnahmen:
Strukturierung und Durchgängigkeit
- Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensraumstruktur des Huchens und seiner Futterfische
- Evaluierung der Fischdurchgängigkeit bestehender Anlagen
- Verbesserung Anbindung Seitenbäche
Beschattung und Ufervegetation
- Weitgehender Erhalt und natürlich Entwicklung der Ufervegetation, vor allem Mank (konservativ)
- Entwicklung von Ufervegetation in derzeit nicht oder kaum beschatten Bereichen (z.B. hohe Bäume an der Böschungsoberkante), vor allem an Melk (innovativ)
- Gewässer-Pflege- und Entwicklungskonzept für Melk und Mank
Immissionen
- Entwicklung Gewässerrandstreifen (aktuelles Förderinstrument Landwirtschaft) zur Reduktion von oberflächlichen Einträgen aus der LW
- Reduktion der Nährstoffaustrags aus der Landwirtschaft (über ländliche Entwicklung: Aufklärung, Maßnahmenprogramme: Nutzungsänderung, geänderte Bewirtschaftung z.B. Güllekohle)
- Verringerung der Kläranlagen-Restbelastung
Sonstiges
- Konkretisierung und Neuformulierung des Managementplanes und der Europaschutzgebietsverordnung für das Natura 2000 Gebiet NÖ Alpenvorlandflüsse hinsichtlich des Huchenschutzes
- Empfehlungen für eine revierübergreifende Bewirtschaftung der Huchen-Reviere (gemeinsam mit den Bewirtschaftern).
Durchgeführte Projekte:
- Beschwerde gegen das KW Ferschnitz (Ybbs); fortlaufend --> Siehe Naturschutz & Recht - 2018: Kraftwerkt Ferschnitz (Ybbs)
- Anteilige Förderung der Huchen-Studie von Clemens Ratschan zur Erhaltung des Huchen im FFH-Gebiet „NÖ Alpenvorlandflüsse“ (Juni 2018) --> Gutachten
- Mitwirkung bei Konzipierung von Habitatverbesserungsmaßnahmen an Melk und Mank (in Vorbereitung)
- Verbesserung der Ufergehölzausstattung (Beschattung) an der Melk im Mittellauf (in Vorbereitung)
LANIUS-Projektteam:
Erhard Kraus, Georg Fürnweger, David Ramler
In Kooperation mit: Anton Lasselsberger (Huchenrevier Mank), Stefan Höfler (OeFG-Huchenrevier Melk), Clemens Ratschan, Martin Mühlbauer, Johann Nesweda (Abt. WA3)
Stand: 15.04.2020