Regulierung des Höllbachs im Dunkelsteinerwald

Nach Kritik von LANIUS an der Art und Weise der Behandlung des Aggsbachoberlaufes („Höllbach“) in Kochholz nach den verheerenden Hochwässern vom Sommer 2021 hat ein diesbezüglicher NÖN Artikel für Aufregung gesorgt.

Ohne den breiteren Kontext zu kennen, haben viele Leser*innen den Eindruck, hier ginge es um Hochwasserschutz versus Naturschutz. Selbstverständlich geht es LANIUS darum, WIE der Hochwasserschutz gemacht wurde, und nicht, DASS er gemacht wurde.

NÖN 8/2022

Weder der Naturschutzverein LANIUS noch Dr. Kraus als Obmann-Stellvertreter haben gegenüber der NÖN die Meinung vertreten, dass zweckmäßige Hochwasser-Schutzmaßnahmen nach dem großen Schadereignis vom Sommer 2021 nicht ergriffen werden sollen. Das Ereignis hatte den Bach verklaust und enorme Geschiebemengen mobilisiert, sodass im Zuge der Sofortmaßnahmen schwere Eingriffe notwendig waren. All das ist unstrittig. Es ist die Art und Weise wie hier der Bach im Stile der Sechzigerjahre hart kanalisiert wurde, sowie der mutmaßliche Umstand, dass für dieses Regulierungsvorhaben keine wasser- und naturschutzrechtlichen Bewilligungen eingeholt wurde, die Kritik hervor ruft.

NÖN 9/2022

NÖN 9/2022

Unzutreffend ist die vorgebrachte Aussage, wonach die alternative Variante eines Rückhaltebeckens nicht durchführbar wäre. Rückhaltebecken wären im Einzugsgebiet in den waldreichen Kerbtälern der vielen Seitenbäche wohl ohne allzu großen Aufwand zu errichten gewesen. Sie hätten auch hochwasserschutztechnisch weitaus mehr Sinn gemacht, denn der harte Ausbau des Baches in Kochholz wird nicht mehr als ein HQ10 bis HQ30 gefahrlos abführen können. Jedes größere Ereignis wird neuerlich den Talboden flächig überfluten und die dort befindlichen Objekte gefährden.

3.3.2022