Spenderpopulation

Auswahl der "Spenderpopulation" für die Wiederansiedelung

Die Apollo-Population der Hohen Wand schien als "Spenderpopulation" für die Wiederansiedlung am besten geeignet zu sein, da diese eine der räumlich am nächsten gelegenen und vor allem eine der individuenreichsten Populationen in Niederösterreich ist. Es ist davon auszugehen, dass die Entnahme von einzelnen Individuen für das Zuchtprogramm und die Ansiedelung keinerlei negativen Auswirkungen auf die Spenderpopulation hat.

Es kann angenommen werden, dass genotypisch, phänotypisch, und ökotypisch keine allzu großen Unterschiede zur ehemaligen Wachau-Population bestehen, obwohl beide Populationen früher unterschiedlichen „Rassen“ zugeordnet wurden. Heute wird die frühere Aufspaltung in eine Vielzahl von Rassen bzw. Unterarten zunehmend kritisch hinterfragt (vgl. Capdeville 1978, Kudrna et al. 1994, Hesselbarth et al. 1995, Höttinger 2003). Konsequenter- und richtigerweise wurden deshalb alle Tiefland- und alpinen Randpopulationen (Niederösterreich, Wien, Burgenland) von Huemer & Tarmann (1993) zu einer Unterart (Parassius apollo cetius) zusammengezogen, wohingegen alle alpinen Populationen zur Unterart Parnassius apollo brittingeri vereint wurden.

Als rechtliche Grundlage dient das NÖ Naturschutzgesetz. Für die Wiederansiedlung ist streng genommen keine Bewilligung erforderlich, da der Apollofalter in Niederösterreich noch heimisch ist, sehr wohl aber für den Fang (und die Weiterzucht) des Apollofalters an der vorgesehenen Spenderpopulation.