Nach dem seltenen Winzling Rote Fingerkraut-Sandbiene möchte ich einen weiteren Vertreter der Gattung Sandbiene porträtieren. Und gleich vorweg – hier handelt es sich um wesentlich leichtere Kost!
Die Fuchsrote Sandbiene (Andrena fulva) gehört nämlich zu den größeren und im weiblichen Geschlecht sehr auffälligen und hübschen Sandbienen, die praktisch jeder problemlos bestimmen kann. Diese Bienen erscheinen schon sehr früh im Jahr, wohl Ende März, wobei die Männchen wie bei vielen anderen Sandbienen recht unauffällig sind und mit anderen Arten verwechselt werden können. Die Weibchen allerdings erreichen knapp Honigbienen-Größe und sind im frischen Zustand auf der Oberseite des Brustabschnitts und Hinterleibs mit einem leuchtend orangeroten dichten Pelz ausgerüstet, der sie schon von weitem kenntlich macht. Der restliche Bienenkörper ist kontrastierend schwarz gefärbt. Diese Sandbienenart ist also unverwechselbar.
Die Art ist polylektisch, das heißt, sie nutzt eine Vielzahl verschiedener Blüten aus 13 Pflanzenfamilien, wobei sie aber ganz überwiegend Blüten an Gehölzen den Vorzug gibt. Was die Beobachtung gerade im Garten aber ungemein erleichtert, ist die Tatsache, dass die Fuchsrote Sandbiene mit großer Stetigkeit an den Blüten von Ribiseln und Stachelbeeren Nektar und Pollen gewinnt. Das bedeutet: Hat man einen blütenreichen Garten mit einer Kultur von Johannisbeeren und/oder Stachelbeeren, so wird man diese Bienen gerade jetzt im Frühling mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beobachten können. Sobald sich die ersten Blüten an den Ribiseln öffnen, tauchen diese Bienen, die vielleicht vorher schon diverse Kriecherlbäume besucht haben, schlagartig in größerer Zahl in meinem Garten auf. Wenn dann diese Tracht dem Verblühen entgegen geht, dann hat sich inzwischen die auffällige Färbung des Rückenpelzes in ein fahles Beige gewandelt und die Flugzeit der Fuchsroten Sandbiene geht für dieses Jahr dem Ende entgegen.
Viel Spaß beim Beobachten!
Wolfgang Schweighofer, 14.04.2021