Nachdem der Rotmilan von Westen her in den letzten Jahren rasant das Nachbarbundesland Oberösterreich besiedelt hat, ist dem LANIUS-Vorstandsmitglied und Vogelkundler Thomas Hochebner kürzlich der erste Horstfund des Rotmilanes im Mostviertel geglückt.
Am 8. Mai fand er im Traisental den gut gedeckten Horst in einer Tanne, indem bereits mindestens 2 Jungvögel geschlüpft waren. Um die Vögel nicht zu stören, wurde nur aus großer Distanz mit dem Spektiv beobachtet. Nach einer Auskunft des betroffenen Grundeigentümers (Landwirt und Jäger) halten sich die Vögel bereits seit 3-4 Jahren zur Brutzeit hier auf.
Auch in anderen Gebieten des Mostviertels – von St. Valentin bis St. Pölten – mehren sich heuer bereits die Brutzeitbeobachtungen. Es ist daher nicht auszuschließen, dass es auch an anderen Orten im südwestlichen Niederösterreich bereits brütende Rotmilane gibt. Der Rotmilan gehört zu unseren elegantesten Greifvögeln, übertrifft in seiner Spannweite den Mäusebussard deutlich und ist an seinem tief gegabelten Stoß und der rötlichen Färbung recht einfach zu bestimmen. Im Handflügel fallen unterseits zwei große weiße Flecken auf.
Wir ersuchen daher, Meldungen unbedingt zu erfassen und auf der Meldeplattform www.ornitho.at einzugeben. Meldungen können auch per E-Mail an t.hochebner@aon.at erfolgen. Rotmilane sind oft gar nicht so auffällig, wie man vielleicht denkt, verhalten sich aber in der Horstumgebung recht aggressiv gegenüber Bussarden und Krähen. Sie bevorzugen offene bis halboffene Landschaften, die meisten Beobachtungen konzentrieren sich auf Höhenlagen unter 400 m.
? Link zum Birdlife-Projektsbericht Rotmilan in OÖ. von H. Uhl & H. Pfleger
11.05.2020