Lage und Fläche: 5-10 ha, gut erhaltener, typisch ausgeprägter Rasen, Trespen-Fiederzwenken-Trockenwiese zum Teil aufgeforstet oder ruderalisiert.
Der östliche Wagram ist eine Geländekante zwischen Hoch- und Niederterrasse bzw.
Talboden der Traisen. Er beginnt etwa bei Ochsenburg-Windpassing und erstreckt sich mit einer Länge von etwa 12 km fast durch das gesamte Stadtgebiet bis Pottenbrunn. Diese natürliche Böschung ist bis zu 10 m hoch.
Beschreibung: Man findet am Wagram Halbtrockenrasen, Mager- und Fettwiesen, Wiesenbrachen, verbuschte Bereiche, Wald und Aufforstungen. Kleine Abschnitte in Windpassing, Altmannsdorf, Harland, Wagram und Pottenbrunn sind verbaut oder werden als Privatgärten genutzt. Die Geländekante wird von 12 Straßenquerungen unterbrochen. Der Wagram stellt auch ein Kulturdenkmal dar. Über 10 alte Keller befinden sich in der Böschung. Attraktiv ist z.B. das renovierte Marterl bei der Straße von Stattersdorf nach Brunn, wo zwei imposante Naturdenkmal-Linden einen Kellereingang säumen.
Flora und Fauna: Bedeutend ist die Flora mit 197 festgestellten Arten davon sind 56 gefährdet. An Orchideen kommen Brand-Knabenkraut und Helm-Knabenkraut nur mehr ganz selten vor. Weitere gefährdete Arten sind z.B. Kuhschelle und Pannonischer Thymian (nur mehr ein Standort), Schopfige Traubenhyazinthe, Knäuel-Glockenblume, Rindsauge, Akelei und Frühlings- Fingerkraut.
Bei der Fauna konzentrierten sich die Erhebungen auf Vögel, Tagfalter und Heuschrecken.
Besonders zu erwähnen ist das ehemalige Vorkommen des Ziesels. Aktuell wurde nur mehr der Feldhamster festgestellt. Die Vogelwelt zeichnet sich durch Bewohner halboffener Landschaften wie Rebhuhn, Schwarzkehlchen, Dorngrasmücke, Hänfling und Neuntöter aus. Insgesamt wurden 38 Vogelarten festgestellt, davon brüten 33 am Wagram.
Der Wagram ist ein wichtiges Refugium für Reptilien. Zauneidechsen sind auf den
Böschungen sehr häufig anzutreffen, wahrscheinlich handelt es sich um das größte
Vorkommen im Stadtgebiet.
Bei den Tagfaltern wurden bisher 19 Tagfalterarten festgestellt. Gefährdete Arten sind Segelfalter, Großer Feuerfalter und Nagelfleck-Zipfelfalter.
Unter den Heuschrecken ist die gefährdete Wanstschrecke auffallend. Häufiger ist die Gemeine Sichelschrecke und die Feldgrille. Die Erhebungen ergaben bisher 13 Arten.
Maßnahmen: Höchste Priorität am Wagram hat die Offenhaltung der Böschung. Dafür wurden bereits ab 1997 bis 2003 von verschiedenen Vereinen gemeinsam mit dem Magistrat fünf Biotoppflegeaktionen durchgeführt. Auf Initiative der Umweltschutzabteilung beweiden Brillenschafe seit 2005 einen größeren Abschnitt des Wagrams bei Stattersdorf. Am 30.6. 2009 veranstaltete das BG/BRG Josefstraße eine größere Entbuschungsaktion mit Schülern. Zusätzlich gab es Einzelinitiativen z.B. Entbuschungen durch Dr. Friedrich Troll.