Die Gemeinde Weinburg hat eine Fläche von 10,36 km2 und umfasst 12 Katastralgemeinden. Zentrales Biotopelement im Gemeindegebiet ist die Pielach (ca. 3 km) mit angrenzenden Auwaldflächen. Neben dem ebenen Talboden der Niederterrasse (ca. 300 m) hat Weinburg Anteil am sanften Hügelland der Flyschzone (bis 400 m Seehöhe).
Der Verein LANIUS führte im Jahr 2003 im Auftrag der Gemeinde Weinburg eine Kartierung durch. Vier Mitarbeiter nahmen im Gemeindegebiet die naturschutzfachlich wertvollen Biotope, ihre Flora und Vegetation sowie Fauna auf und arbeiteten Pflegevorschläge aus. Es wurden 34 Biotope beschrieben, darunter die Pielachau, naturnahe Waldgräben, Laubwälder, Bäche, zwei Feuchtwiese sowie Halbtrockenrasen und mehrere Magerwiesen. Besonders wertvolle und schutzwürdige Lebensräume bzw. Biotope in Weinburg sind die Pielachau, die Halbtrockenrasenböschung Edlitz, die Feuchtwiese Dietmannsdorf und der Grubbach.
Im Pielachraum wurden drei wertvolle Biotope beschrieben: Stille Au, Pielachau Klangen und Rennersdorfer Au. Abgesehen von der Restwasserdotierung ist die Stille Au bei Waasen ein einzigartiger Pielachabschnitt. Die Pielach wird hier rechtsufrig von Hangwald, linksufrig von naturnahen idyllischen Auwaldstreifen begleitet. Sie ist Lebensraum für die gefährdete Frühlings-Knotenblume, für Grasfrosch, Eisvogel und Wasseramsel.
Der Pielachabschnitt im Gemeindegebiet ist auch Bestandteil des Natura 2000 Gebietes 19 Niederösterreichische Alpenvorlandflüsse. Neben Lage, Beschreibung, Pflanzen und Tieren waren besonders die gefährdeten Arten ein wichtiger Bestandteil der Biotopaufnahme.
Insgesamt 47 gefährdete Pflanzen wurden im Gemeindegebiet festgestellt, davon sind 12 österreichweit gefährdet.
Mindestens 87 Vogelarten brüten im Gemeindegebiet, darunter 16 gefährdete Arten wie Wespenbussard, Baumfalke, Rebhuhn, Wachtel, Kiebitz, Eisvogel, Wendehals, Mittelspecht und andere. Interessant sind einige naturbelassene Waldbäche und Gräben, in denen der Feuersalamander vorkommt und reproduziert. Im
Gemeindegebiet wurden bisher erst 4 Amphibienarten und 3 Reptilienarten festgestellt. Das Defizit an Lurchen ist voraussichtlich auf den Mangel an fischfreien Stillgewässer zurückzuführen, die sich als Laichgewässer eignen.
Bei den Libellen wurden bisher 16 Arten festgestellt, wovon 7 in der Roten Liste vertreten sind. Besonders zu erwähnen sind die beiden stark gefährdeten Arten Gestreifte Quelljungfer und Kleine Königslibelle. Die Gestreifte Quelljungfer ist eine unserer größten Libellenarten und besiedelt die naturbelassenen Weinburger Waldbäche.
Begleitend wurden auch Tagfalter und teilweise Heuschrecken notiert. Besonders zu erwähnen ist der europaweit gefährdete Große Feuerfalter, der bei Waasen und bei der Feuchtwiese Dietmannsdorf beobachtet wurde. Von den insgesamt 34 aufgenommenen Biotopen wurden 6 als besonders wertvoll, 10 als wertvoll und 18 als erhaltenswürdig eingestuft. Dieses Projekt stellt eine wichtige Grundlage über den Naturraum Weinburgs dar. Weitere
Infos: Mag. Thomas Denk: thomas_denk@gmx.at